Entwurmung beim Pferd im Laufe des Jahres

 

Entwurmung im Frühjahr

 

Eine Entwurmung in Frühjahr macht nur Sinn bei Pferden, die eine hohe Anzahl von Strongylideneiern ausscheiden, Pferden die mit Oxyuris equi /Pfriemenschwänzen oder Jungpferden die mit Spulwürmern infiziert sind, bei einem Befall mit S. vulgaris, für neue Pferde im Rahmen des Quarantänemanagement oder bei kranken Tieren.

 

Die zeitgleiche Entwurmung des gesamten Bestandes unmittelbar vor Weideaustrieb ist dagegen abzulehnen. Dadurch kommen unmittelbar nach der Entwurmung nur die Eier von resistenten Würmern auf die Weide. So wird eine Entwicklung von Resistenzen gefördert. Beim Schaf ist dieses Vorgehen, das unabhängig von der Jahreszeit „dose-and-move“ genannt wird, in wissenschaftlichen Studien nachweislich an der schnellen Verbreitung von Resistenzen beteiligt.

 

Entwurmung im Sommer

 

Eine Entwurmung in Sommer macht nur Sinn bei Pferden, die eine hohe Anzahl von Strongylideneiern ausscheiden, Pferden die mit Oxyuris equi /Pfriemenschwänzen oder Jungpferden die mit Spulwürmern infiziert sind, bei einem Befall mit S. vulgaris, für neue Pferde im Rahmen des Quarantänemanagement oder bei kranken Tieren.

 

Entwurmung im Herbst

 

Eine Entwurmung in Herbst macht Sinn bei Pferden, die eine hohe Anzahl von Strongylideneiern ausscheiden, Pferden die mit Oxyuris equi /Pfriemenschwänzen oder Jungpferden die mit Spulwürmern infiziert sind, bei einem Befall mit S. vulgaris, Bandwürmern oder Magendasseln, für neue Pferde im Rahmen des Quarantänemanagement oder bei kranken Tieren

 

Eine Alternative mit weniger Nachteilen ist die Zeitgemäße (+Selektive) Entwurmung beim Pferd.  Mehr dazu erfahren Sie hier.

 

Entwurmung im Winter

 

Je nachdem wie lange die erwachsenen Stadien der Magendasseln geflogen sind, ist es sinnvoll gegen diese Parasiten erst im Winter zu entwurmen. Problematisch an dieser spät im Jahr stattfindenden Entwurmung ist, dass zu dieser Zeit kaum Stadien der kleinen Strongyliden auf der Weide überleben und so vor dem Kontakt mit dem Wirkstoff geschützt sind. Fast die gesamte Population dieser Wurmart befindet sich im Pferd und ist damit dem Selektionsdruck der Entwurmung ausgesetzt. Kommt es dann zu einer Resistenzentwicklung, hat diese wesentlich drastischere Folgen als wenn dies im Sommer passiert. Dann sind auf der Weide viele Würmer, die sicher nicht resistent sind, da sie nicht mit der Wurmkur in Kontakt gekommen sind. Deshalb sollten Bestandsbehandlungen im Winter so gut es geht vermieden werden und so früh wie möglich gegen Magendasseln behandelt werden.

Eine Bestandbehandlung mit Moxidectin im Winter ist aus meiner Sicht ganz abzulehnen, da dieser Wirkstoff zu diesem Zeitpunkt auch fast die gesamte Population der Kleinen Strongyliden im Pferd erreicht und somit die Gefahr einer Resistenzentwicklung noch größer ist. Abgesehen davon ist Moxidectin ist ein Reserveranthelmintikum. Es sollte deshalb so wenig wie möglich eingesetzt werden, damit seine Wirkung für wirklich kranke Tiere erhalten bleibt.

 

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