McMaster Miriam Scheuerle Entwurmung Pferd

McMaster Methode – so funktioniert sie

Die McMaster Methode ist die Kotuntersuchung in der Parasitologie beim Pferd, die von Tierärzten im Rahmen der Zeitgemäßen (+Selektiven) Entwurmung Pferd am häufigsten eingesetzt wird.

Das McMaster Verfahren wird hauptsächlich zur Bestimmung der Höhe der Eiausscheidung der Stronygliden verwenden. Mehr über diese Parasiten erfahren Sie hier.

Für diese Untersuchung wird eine handtellergroße Menge frischer Kot von Pferden eingesammelt, im Kühlschrank herabgekühlt und in ein qualifiziertes Labor verschickt, das unter der Leitung eines Tierarztes ist oder mit Ihrem Haustierarzt zusammenarbeitet. Wichtig ist auch der Untersuchungsantrag, der in Absprache mit dem Tierarzt ausgefüllt wird, der die selektive Entwurmung beim Pferd betreut.

Erfahren Sie hier, wie Sie eine Kotprobe für das McMaster Verfahren einsammeln und verschicken.

Erfahren Sie hier, bei welchen Fragestellungen das McMaster Verfahren eingesetzt wird.

Erfahren Sie hier anhand eines Fallberichts, wie die Zeitgemäße (+Selektive) Entwurmung beim Pferd ablaufen kann.

Laborarbeit

Im Labor wird ein Teil der Kotprobe für die McMaster Methode genau abgewogen und mit einer definierten Menge Wasser vermischt.

McMaster -Kotsuspension

Dieses Gemisch wird durch ein Sieb geschüttet, um grobe Kotbestandteile auszufiltern. Die Wurmeier verbleiben in der Flüssigkeit.

McMaster Sieben labor paradocs

Diese wird mit einem speziellen Gerät gut aufgeschüttelt, damit die Eier der Wurmarten Strongyliden, Spulwurm und Bandwurm gleichmäßig in der Suspension verteilt sind.

McMaster Vortrex Selektive Entwurmung Pferd Becher

Anschließend wird wiederum eine genau abgemessen Menge der Flüssigkeit zentrifugiert.

McMaster Zentrifuge

Danach befinden sich die Wurmeier am Boden des Zentrifugenröhrchens.  Der Überstand wird abgeschüttet.

Nun folgt der Flotationsschritt wie auch beim Kombinierten Sedimentations-Flotationsverfahren: Die Wurmeier werden dabei wieder mit einer speziellen Flotationslösung gemischt und wiederum mit einem speziellen Gerät aufgeschüttelt.

McMaster - Vortexen Salzlösung labor paradocs

Zusammen mit der Flotationslösung werden die Wurmeier in die McMaster –Kammer pipettiert.

McMaster Miriam Scheuerle Entwurmung Pferd

Da die Lösung eine hohe Dichte besitzt, schwimmen die Eier von Spulwürmern, Strongyliden und Bandwürmern in der Kammer oben auf der Flüssigkeit. So können sie unter dem Mikroskop im Zählraster identifiziert und ausgezählt werden.

Auf der McMaster Kammer ist mit dem Zählraster genau markiert, in welchem Bereich die Eier ausgezählt werden.

McMaster Kammer

Als Untersuchungsergebnis ergeben sich dann nach etwas Rechenarbeit die Anzahl der „Eier pro Gramm Kot“ (Abkürzung epg) für die Wurmarten Strongyliden und Spulwürmer. Werden bei der McMaster Methode Eier von Bandwürmern nachgewiesen, wird dies als positiver Nachweis in der Kotuntersuchung gewertet aber die Anzahl nicht angegeben.

Weitere Methoden notwendig

Andere Endoparasiten wie Lungenwurmlarven und Eier von Pfriemenschwänzen werden mit dieser Methode nicht erfasst, dazu werden die Kotproben mit andere Methoden untersucht wie dem Trichterauswanderungsverfahren nach Baermann-Wetzel oder die Tesastreifen-Abklatsch Methode. Während die Kokzidien von Wiederkäuern und Fleischfressern mit dem Flotationsprinzip auch mittels McMaster nachgewiesen werden, muss für die schweren Kokzidien-Oozysten des Pferdes ein Sedimentationsverfahren verwendet werden.

Um die Entscheidung für oder gegen eine Entwurmung zu treffen, wird für die Zeitgemäße +Selektive  Entwurmung mit dieser Art der Kotuntersuchung einiges an Aufwand getrieben. Da immer wieder genau bestimmte Mengen an Kot oder Flüssigkeit verwendet werden, erfordert das McMaster Verfahren einiges an Übung und eine akkurate und routinierte Arbeitsweise.

Erfahren Sie hier, nach welchen Kriterien Sie das Labor für die Untersuchung einer Kotprobe mit dem McMaster Verfahren aussuchen sollten.

Erfahren Sie hier welche Aussage eine Kotprobe beim Pferd hat.

Haben Sie noch Fragen zum McMaster Verfahren oder zur Aussage der Kotprobe Pferd? Schreiben Sie uns diese Fragen als Kommentar zu diesem Artikel. Es gibt sicher noch andere Besitzer von Pferden, die sich über unsere Antworten freuen.

 

Autoren: Dr. Miram Scheuerle labor paradocs, Dr. Anne Becher

 

 

 

2 Comments
  • Kirsten Rudolf
    Posted at 14:23h, 06 August Antworten

    Habe von ein und dem selben Kothaufen meines Pferdes zwei Proben am gleichen tag bei zwei verschiedenen Laboren untersuchen lassen.

    Das Ergebnis:
    Labor mit McMaster- Methode: 90 Epg
    Anderes Labor: hochgradiger Gehalt Strongyliden.

    Und nun?

    • Dr Anne Becher
      Posted at 14:21h, 24 August Antworten

      Vielen Dank für diese Frage. Sie wird mir öfter gestellt.

      Die beiden Kotproben wurden mit unterschiedlichen Methoden untersucht. Deshalb kann man die Ergebnisse nicht unbedingt miteinerander vergleichen.

      Bei dem Befund „hochgradiger Gehalt Strongyliden“ wurde wahrscheinliche eine semiquantitative Methode verwedendet. Dabei ist die Hauptaussage, dass überhaupt Strongylideneier gefunden wurden. Um eine Aussage darüber treffen zu können wie viele Eier ausgeschieden werden, ist die McMaster Methode das Verfahren der Wahl. Deshalb benutzen wir diese Methode bei des Zeitgemässen Entwurmung auch dazu um die Entwurmungsentscheidung zu treffen

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