Entwurmung beim Pferd mit Kräutern – geht das?

 

Es gibt Studien, die nachweisen, dass die Ausscheidung von Wurmeiern durch die Fütterung mit Kräutern zurückgeht. Außerdem können die Wirkstoffe in Kräutern sicherlich auch das Immunsystem der Pferde unterstützen. ABER:  Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die nachweisen, wie lange diese Wirkung anhält. Deshalb sollte die Wirksamkeit durch sehr häufige Untersuchung von Kotproben überprüft werden.

 

Konkret bedeutet das:

 

Bei Pferden die schon ein gutes Immunsystem haben und kleine oder nur geringe Mengen von Strongylideneiern ausscheiden: es ist keine Entwurmung notwendig, weder Chemisch noch mit Kräutern. Die Wirksamkeit der Kräuter kann bei diesen Pferden auch nicht nachgewiesen werden.

 

Bei Pferden die eine sehr hohe Strongylidenei-Ausscheidung haben: Kontrolle der Wirksamkeit der Kräuter alle 14 Tage. Wenn keine Reduktion unter 200 epg stattfindet oder der Wert wieder über 200 epg steigt ist eine chemische Wurmkur unumgänglich. Unterbliebt dieser Wirksamkeitsnachweis, kann eine unerkannte hohe Eiausscheidung den Infektionsdruck für alle Weidegenossen erhöhen.

 

Hier erfahren Sie wie Sie eine Kotprobe beim Pferd einsammeln und verschicken.

 

Der aus meiner Sicht entscheidende Aspekt ist: Wie entwickelt sich die Eiausscheidung von Pferden mit hoher Strongylidenei-Ausscheidung langfristig, wenn zusätzlich zur chemischen Entwurmung immer wieder Kräuterkuren verabreicht werden? Sind die Kräuter in der Lage das Immunsystem dieser Pferde mittelfristig so zu stärkten, dass die Eiausscheidung ohne chemische Entwurmung dauerhaft < 200 epg bleibt.

 

Bei einer nachgewiesen Infektion mit Bandwürmern, Spulwürmern, Großen Strongyliden oder Lungenwürmern sollte auf jeden Fall chemisch entwurmt werden.

 

Eine Alternative mit weniger Nachteilen ist die Zeitgemäße (+Selektive) Entwurmung beim Pferd.  Mehr dazu erfahren Sie hier.

 

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